Die Menschen kennen uns gewöhnlich besser, als wir uns selber kennen, und urteilen im Allgemeinen, wenn sie nicht durch die Berechnung ihres Vorteils verblendet werden, viel scharfsichtiger und richtiger, als man es annimmt. Sie sprechen nur ihr Lob und ihren Tadel nicht immer aus. Das tröstlichste Wort in dieser Richtung ist die Versicherung des Spruchdichters: "Wenn jemandes Wege dem Herrn wohlgefallen, dann macht er auch seine Feinde mit ihm zufrieden" (Spr 16 7). Der Schutz gegen sie ist ihm noch nicht genug.
1 Mos 20 6 1 Mos 21 22 1 Mos 26 29–31 1 Mos 31 24 1 Mos 33 4 Ps 109 30 Ps 91 8–13 Ps 84 6–8 Ps 84 13 Ps 71 7 Ps 68 19–21 Ps 66 10–12 Ps 64 8–9 Ps 60 14 Ps 57 12
Bei allen Vorwürfen oder Kritiken und Oppositionen muss man sehr gewissenhaft prüfen, was Berechtigtes daran ist, und daraus Nutzen für die Zukunft ziehen, im Übrigen aber, besonders wenn man ganz recht hat – schweigen.
Bei Zeitungen kommt es zunächst darauf an, wer redet. Es ist nicht die unpersönlich gedachte "Zeitung" oder gar bereits eine "öffentliche Meinung", sondern in den meisten Fällen bloß ein bestimmter Mensch, dessen Meinungsvorschlag noch der Bestätigung durch die Leser bedarf.
(aus Carl Hilty: »Für schlaflose Nächte«, Leipzig/Frauenfeld 1908)