»Seinen Freunden gibt er’s im Schlaf.« Das soll heißen, sie brauchen sich nicht mit Streberei, Schmeichelei oder noch schlimmeren Mitteln im Leben vorwärts zu bringen, sondern sie bekommen alle wesentlichen Lebensgüter auch ohne das: Arbeit, Einkommen, gute Ehen, Freunde, Kraft, Gesundheit, Erholung, wenn sie nötig ist. Aber sie müssen Gottes Gebote pünktlich und treulich befolgen (nicht »auf beiden Seiten hinken«), arbeiten, die Gaben Gottes nur ganz redlich gebrauchen und auch ihrem Nächsten damit helfen wollen.
Das Leben mit Gott und Christus ist bei weitem das leichteste, das es gibt; es erzeugt sogar eine Art von erlaubtem Leichtsinn, der das menschliche Dasein fröhlicher gestalten kann als alle Genüsse der Welt, und zwar mit wenigen oder vielmehr mit gar keinen Mitteln. Denn es gehört nur feste Freundschaft mit Gott dazu, wenn man hierfür das Wörtchen »nur« gebrauchen darf. Das ist die wahre Hilfe der Elenden, die ihnen, wenn sie sie kennen und wollen, niemals fehlen kann.
Mt 11 30 Mt 14 30–31 Mt 19 29 Joh 15 7 Joh 16 24 Joh 16 33 1 Joh 5 3 Mal 3 14–18 Mal 3 20
(aus Carl Hilty: »Für schlaflose Nächte«, Leipzig/Frauenfeld 1908)