Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verläßt und hält Fleisch für seinen Arm, und mit seinem Herzen vom Herrn weicht. Der wird sein wie die Heide in der Wüste und wird nicht sehen den zukünftigen Trost, sondern bleiben in der Dürre, in der Wüste, in einem unfruchtbaren Lande, da niemand wohnt. Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den Herrn verlässt und des Zuversicht der Herr ist. Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt und am Bach gewurzelt. Denn obgleich eine Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht, sondern seine Blätter bleiben grün, und sorgt nicht, wenn ein dürres Jahr kommt sondern er bringt ohne Aufhören Früchte. (Jer 17 5–8)
Das ist wahrer, als man es anfänglich glaubt, und erspart dem, der es glaubt, viele traurigen Lebenserfahrungen. Mir wenigstens sind jedes Mal, wenn ich mich in meinem Leben stark auf Menschen verließ, die Stützen bald entzogen worden. Dagegen kann ich mich keines Falles erinnern, in dem das Vertrauen auf Gott, wenn es gänzlich vorhanden war, getäuscht worden wäre.
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Es dauert lange, bis man das wirklich glaubt, und das Leben ist fast vorüber, bevor man es kann. Aber dann erst fängt man an, die Menschen wirklich zu lieben; vorher fürchtet man sie bloß mehr oder weniger.
(aus Carl Hilty: »Für schlaflose Nächte«, Leipzig/Frauenfeld 1908)