Wir müssen ein Glück kennen, auf dieser Welt schon, das stets, unter allen Umständen und für alle zu haben ist und das Herz immer mit Freude erfüllen kann, mag im Übrigen unser Zustand sein, wie er wolle. Das zu beschaffen wäre die ideale Aufgabe der Philosophie; sonst hilft sie uns eigentlich wenig mit allen ihren »Systemen«.
Erfahrungsgemäß leistet es nur der Glaube an Gott, die fühlbare Nähe desselben, und daneben eine nützliche Arbeit. Ich wenigstens kenne kein anderes, unfehlbares Mittel, und meines Wissens hat auch bisher noch niemand ein anderes entdeckt.
(aus Carl Hilty: »Für schlaflose Nächte«, Leipzig/Frauenfeld 1908)