Das innere Leben gleicht in mancher Hinsicht einer Bergbesteigung. Man darf die Tour nicht ohne Führer oder mit schlechten, des Weges unkundigen Führern machen wollen, und nicht an ein Seil gebunden mit untauglichen Begleitern. Und ebenso darf man Leuten, die es nicht können, gar nicht zumuten, die hohen Berge mitzubesteigen. Das führt nur zu gegenseitigem Verdruss, während man in den niedrigeren Regionen und in den bequemen Gasthäusern am Weg ganz freundlich und mit gegenseitigem Nutzen mit ihnen verkehren kann.
(aus Carl Hilty: »Für schlaflose Nächte«, Leipzig/Frauenfeld 1908)