In allem, was man wirklich "um Gottes willen" tut, liegt Segen und Gelingen, und auf dem, was aus Egoismus, oder mit selbstsüchtigen Neben- oder Hintergedanken geschieht, ruht Unsegen. Das muss man in einer Zeit, die nur noch an "Realpolitik" glaubt, mehrmals schmerzlich erfahren haben, bevor man es sich gründlich merkt und danach handelt. Dann aber ergibt sich daraus, noch neben den direkten Vorteilen dieser Einsicht, ein festerer Glaube an Gott, weil so etwas nur in einer Weltordnung möglich ist, die nicht auf Zufall oder menschlicher Willkür beruht.
Wer Ruhe und Lebensgenuss über alles schätzt, der ist nicht zur "Freiheit der Kinder Gottes" geeignet.
Er sah die Ruhe, dass sie gut ist, und das Land, dass es lieblich ist; da hat er seine Schultern geneigt, zu tragen, und ist ein fronpflichtiger Knecht geworden. (1 Mos 49 15)
(aus Carl Hilty: »Für schlaflose Nächte«, Leipzig/Frauenfeld 1908)