Es geht im inneren Leben ähnlich zu wie beim Eisenschmieden. Der innere Mensch muss immer wieder von Zeit zu Zeit in ein Feuer und dann mit starken raschen Hammerschlägen geschmiedet werden; dadurch nimmt er allmählich die von Gott gewollte Gestalt und die Brauchbarkeit zu seinen Zwecken an.
Auch das ist ähnlich und sehr tröstlich zugleich, dass das, was in solchen Feuersgluten geschmiedet worden ist, auf immer hart und zugleich biegsam bleibt, während alle eigenen Vorsätze und Bestrebungen etwas Unsolides an sich tragen.
Gott gibt seinen Geist nur denen, die ihn brauchen wollen, nicht zum Besitzen und Genießen.
Pfingstlied
Heil’ger Geist, du Gnadenfülle,
Wer erfasst und hält dich recht?
Ach, wie mangelt deine Stille
Dem welttrunkenen Geschlecht!Wie bist du so tief verborgen,
Nur den Innigsten bekannt,
Und bist doch der Frühlingsmorgen
Aus der Seele Heimatland!
(aus Carl Hilty: »Für schlaflose Nächte«, Leipzig/Frauenfeld 1908)