Das Christentum muss selber etwas Gesundes bleiben, um all das Ungesunde und Krankhafte überwinden zu können, das sich beständig herandrängt, sei es, um Heilung zu finden oder um das Gute zu überwuchern. Das wird der Grund gewesen sein, weshalb sich Christus so oft von seinen Jüngern trennen und einsam auf einem Berg neue Stärkung suchen musste.
Um so verkehrter sind förmliche »Gebets-Heilanstalten«, in denen sich beständig eine Masse von geistiger Ungesundheit zusammendrängt. Das hält kein Mensch auf Dauer ohne Schaden aus.
(aus Carl Hilty: »Für schlaflose Nächte«, Leipzig/Frauenfeld 1908)