(Lied Nr. 343 aus: Kleines Gesangbuch der evangelischen Brüdergemeine, Gnadau 1875)
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Nun ist der Strick zerrissen;
das ängstliche Gewissen
ist alles Kummers frei:
Die Wunden sind verbunden
durch Christi Blut und Wunden;
die Gnade schafft nun alles neu. -
Sein Wille ist mein Wille:
Ich sitz in süßer Stille,
in Sicherheit und Ruh;
was mich zuvor gequälet,
das liegt nun wie entseelet;
der Geist des Friedens spricht mir zu. -
Wie wird mein Herz erhoben,
im Geist den Herrn zu loben
für seine reiche Gnad,
die er an mir, dem Armen,
durch gnädiges Erbarmen
von Zeit zu Zeit erwiesen hat! -
Wie ist die Ruh so süße,
die ich nunmehr genieße!
O welche Gnadenzeit,
da ich den Herren habe
und mich ohn Ende labe
an seiner Lieb und Freundlichkeit!
Text: Joachim Neander (1650–1680)