(Lied Nr. 637 aus: Kleines Gesangbuch der evangelischen Brüdergemeine, Gnadau 1875)
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Fahre fort mit Liebesschlägen,
Freund und Schmelzer, du hast Recht.
Lass sich Nord- und Südwind regen,
bis der Garten Früchte trägt. -
Ich gedenke nicht, wie lange
ich dich, Bräutgam, nicht erkannt,
noch mich von der alten Schlange
ganz weg und dir zugewandt; -
Sondern denk an deine Wunden,
die dein heilig Fleisch durchritzt.
Denk an deine Trauerstunden,
da du Blut für mich geschwitzt. -
Ich erwart in meinem Herzen,
dass du dich mir offenbarst.
Schenke mir des Glaubens Kerzen,
wie du vormals gnädig warst.
Text: Amadeus Creutzberg, eigentlich Philipp Balthasar Sinold genannt von Schütz1 (1664[?]–1742)
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nach neueren Quellen: Balthasar Friedrich von Schütz ↩