(Lied Nr. 646 aus: Kleines Gesangbuch der evangelischen Brüdergemeine, Gnadau 1875)
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Christi Schäflein! schlaf im Friede,
du bist müde;
er ist nicht entfernt, dein Freund;
und die dunkle Nacht der Leiden
wird sich scheiden,
wenn sein mächtig Licht erscheint. -
Lass dir nur den teuren Glauben
niemand rauben,
und verharre im Gebet;
schlafe, und dein Herze wache:
Deine Sache
in des Vaters Händen steht. -
Jesu! gib in dunkeln Wegen
deinen Segen,
weil die Nacht der Trübsal währt;
lass mich alles auf dich wagen,
statt zu klagen,
weil dies nur die Kraft verzehrt. -
Und dein Fried erhalt die Sinnen
bei dir innen;
ja bewahr mir Herz und Sinn,
dass die Nacht durch deine Gnade
mir nicht schade,
bis ich ganz im Lichte bin.
Text: Christian Friedrich Richter (1676–1711)