(Lied Nr. 785 aus: Kleines Gesangbuch der evangelischen Brüdergemeine, Gnadau 1875)
-
Jesus Christus segne dich,
Volk bei seiner Fahne!
Und du halte festiglich
überm Zeugenplane, -
Den er dir hat anvertraut
in den letzten Zeiten;
rühm und preis ihn überlaut,
bring ihm tausend Beuten! -
Was er dir hat zugedacht,
wird er dir auch halten,
denn du siehst schon jetzt mit Macht
seine Gnade walten. -
Wunder ohne Ziel und Zahl,
Gnade ohne Schranken,
so dass man der Gnadenwahl
nicht genug kann danken. -
Kirche Jesu, freue dich
über sein Erwählen,
denn es wird ihm ewiglich
seine Wahl nicht fehlen. -
Wer hätt’s in der Welt geglaubt,
was sich jetzt beweiset?
Unser Herr und treues Haupt
sei dafür gepreiset! -
Ehedem war manche Zeit,
da man in den Klüften
einsam seine Seligkeit
hätte mögen stiften; -
Und auf einmal bricht der Herr
aus in alle Weite
und führt seine Wanderer
in die Läng und Breite. -
Satan hat wohl großen Zorn,
aber wenig Kräfte1;
Jesu Kreuz ist ihm ein Dorn,
und das Heilsgeschäfte. -
Doch das bisschen Druck und Tort,
so ihr dulden müsset
über Jesu Leidenswort,
wird euch ganz versüßet, -
Wenn der Heiland Seelen kriegt
für sein bitter Leiden,
und das Wort vom Kreuze siegt
unter Christ’n und Heiden. -
Jesus, der zur Seligkeit
uns hat auserwählet,
ruht nicht, bis man ihm zur Beut
große Mengen zählet. -
Dazu sind wir aufgespart
in die jetzgen Zeiten,
seinen Ruhm auf alle Art
fruchtbar auszubreiten. -
Lebe nun, du Kreuzgemein!
steh auf deinem Posten;
schreib die Gnad in Tafeln ein,
welche niemals rosten! -
Saget er zu unserm Wort
nur sein Ja und Amen,
so geht unser Bauwerk fort
in des Bauherrn Namen.
Text: Nicolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700–1760)
außer 2., 6., 10., 11.: Christian Gregor (1723–1801)