(Lied Nr. 1035 aus: Kleines Gesangbuch der evangelischen Brüdergemeine, Gnadau 1875).
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Wach auf, mein Herz! und singe
dem Schöpfer aller Dinge,
dem Geber aller Güter,
dem treuen Menschenhüter! -
Heunt, als die dunkeln Schatten
mich ganz umgeben hatten,
war ich in seinem Schoße,
sein Flügel mich umschlosse. -
Er sprach: mein Kind, nun liege,
trotz dem, der dich bekriege;
schlaf wohl, lass dir nicht grauen,
du sollst die Sonne schauen! -
Sein Wort, das ist geschehen,
ich kann das Licht noch sehen;
von Not bin ich befreiet,
sein Schutz hat mich verneuet. -
Du willst ein Opfer haben;
hier bring ich meine Gaben:
mein Weihrauch und mein Widder
sind mein Gebet und Lieder. -
Die wirst du nicht verschmähen:
Du kannst ins Herze sehen
und weißt wohl, dass zur Gabe
ich ja nichts Bessers habe. -
Nun wollst du, Herr! vollenden
dein Werk an mir und senden,
der mich an diesem Tage
auf seinen Händen trage! -
Sprich Ja zu meinen Taten,
hilf selbst das Beste raten;
den Anfang, Mitt’l und Ende,
ach Herr! zum Besten wende. -
Mit Segen mich beschütte;
mein Herz sei deine Hütte;
dein Wort sei meine Speise,
ein Licht auf meiner Reise!
Text: Paul Gerhard (1607–1676)